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12.01. - 13.02.2005

Unternehmen Form
Niesenbachstr. 48
Stuttgart

«the Diedrich Diederichsen Listening-Corner» (DVD version) at the 18th Stuttgart Film Winter

NB: Das Auswahlkomitee Neue Medien und Installationen (Hans D. Christ, Benjamin Fisher, Till Franitza, Karin Hinterleitner, Xenia Leydel, Ulrich Wegenast) hatte das Projekt ursprünglich abgelehnt. Komitee-Mitglied Xenia Leydel überstimmte die Entscheidung (eine Privileg, von dem jedes Mitglied einmalig Gebrauch machen kann) und ermöglichte dadurch, dass die »Diedrich Diederichsen Listening Corner« in der Stadt, in der Diederichsen lehrt (Merz Akademie, eine private Kunst/Werbung Schule), zu sehen war.
Die Arbeit wurde als "Patininstallation" in einem Schallplatten-und-Second-hand-Möbel-Laden installiert. Keiner von uns hat Xenia je getroffem, deshalb desto mehr: vielen Dank!


Notizen, die die DVD begleiten

"Quadrophonischer Kunstkopf": The Diedrich Diederichsen Listening-Corner
(Diedrich Diederichsen: Ehemaliger Spex-Redakteur und -Herausgeber, ehemaliges Mitglied der Bundeskulturstiftung, z. zt. Redakteur bei Texte zur Kunst , Parkett und Artforum u.a., Professor an die Merz Akademie (Stuttgart), Autor, "Vereinsdenker“ des Hamburger Kunstvereins im Jahre 2006/07).


Kopfhörer A
Gruppen/Veröffentlichungen, die in den Magazinen Spex und Sounds von Diedrich Diederichsen mit begeisterten Reviews bedacht oder als Top-10 des Jahres gelistet wurden.
Die Seitenangaben beziehen sich auf sein Buch "2000 Schallplatten 1979-1999" (Köln 2000), im Folgenden abgekürzt mit 2000S. Andere Quellen sind in voller Länge angegeben.


Kopfhörer B
Gruppen/Veröffentlichungen, die nicht in Diederichsens Top-10 des Jahres auftauchen und deren Veröffentlichungen in der Zeit 1979-2000 nicht rezensiert worden sind, es sei denn mit einem * bezeichnet, in dem Fall bekam die Gruppe eine Rezension, nachdem sie über 5 LP´s veröffentlicht oder sich aufgelöst hatte.
In einigen Fällen (mit # bezeichnet) haben die Gruppen eine negative Kritik bekommen, Kritiken, die vollständig unpassende Vergleiche enthalten oder Kritiken, die sie im Vergleich zur Gruppe 1 in ein negatives Licht stellen, siehe Anmerkungen.

1979

A: Talking Heads "I Zimbra" von der Fear of Music LP (Sire)

Track 1

B: The Static "My Relationship" von Theoretical Record 7'' (Theoretical)

Diederichsens Kritik der Talking Heads LP von 1979 beginnt mit der Zeile: "So soll Musik sein, 1979. Müßte ich ein normative Ästhetik für moderne Musik schreiben, ich würde auf diese Platte verweisen. Die Musik, die man braucht." (2000S, S. 21). The Static war ein New York Trio bestehend aus Glenn Branca, Barbara Ess und Christine Hahn. In einem Interview von 1990 lieferte Glenn Branca 1990 einige Einblicke über die Wurzeln der Talking Heads: "Da gab es eine Band in Boston, die waren so fucking popular, und hörten sich genau an wie die Talking Heads—Orchestra Luna. Alles an ihnen war wie die Talking Heads sogar der Nerd–Sänger; jede Bewegung war David Byrne. Und David Byrne lebte in Providence und da kann es überhaupt gar nicht sein, daß er diese verdammte Gruppe nicht gesehen hat. Ausgeschlossen. Also zieht er nach New York, er gründet seine Band; sofort, innerhalb von sechs Monaten haben die einen Major Label Vertrag. Es ist schlimm genug, daß seine Musik ein Horror ist, aber, daß er es von dieser second-rate Boston band abgekupfert hat, das kann einfach nicht sein..." (Auszug aus Forced Exposure #16).

1980
A: Young Marble Giants "Music for Evenings" von der Colossal Youth LP (Rough Trade)

Track 2

B: X "Beyond and Back" von dem Decline of Western Civilization Soundtrack (Slash)

"Und hier kommt etwas, das prophezeie ich, was man noch in zehn Jahren bedenkenlos mit den Wörtern aus dem Gruppennamen und dem LP-Titel belegen wird: Kolossal, gigantisch, jung." (2000S, p.28). Was ist falsch an einer Gruppe, deren Namen Analphabeten schreiben können und die eine Sängerin haben, die eine laute Stimme hat?

1980
A: The Human League "Circus of Death" von der Reproduction LP (Virgin)

Track 3

B: Throbbing Gristle "Hometime" von der Third and Final Report LP (Industrial,1979)

"Von allen britischen Synthi-Produkten der letzten Zeit liefert die Human League das professionellste und perfekteste. Throbbing Gristle z.B. finde ich interessanter, aufregender, aber ohne die geringste Chance, von vielen gehört zu werden... Die Human League haben eine große Zukunft." (2000S. S. 28) Throbbing Gristles "something came over me" schaffte es sogar auf Diederichsens Songcharts von 1980, nach Diana Ross und Der Plan. Wenig später hört er vollkommen auf, Noise und Industrial Music zu rezensieren oder sie zu erwähnen (bspw. alles von den United Diaries, RRR, Metamkine, Staalplatt).

1981
A: Red Crayola "Portrait of V.I. Lenin in the Style of Jackson Pollock" von der Kangaroo? LP (Rough Trade)

Track 4

B: DNA "New New" von der A Taste of DNA EP (American Clavé)

Ex-Pere Ubu Mitglieder auf beiden. Red Crayola bekommt offensichtlich Punkte wegen der "major-independent"-Platte und Kunstwelt-Verbindungen. Schade eigentlich – DNA hängt sie spielend ab.

1981
A: Psychedelic Furs "She's Mine" von der Talk Talk Talk LP (Columbia)

Track 5

B: The Birthday Party "Nick the Stripper" von der Prayers on Fire  LP (Missing Link)

Über Psychedelic Furs "...wahre, kraftvolle Sandpaper-Poesie mit Gitarren-Wall-Of(sic)-Sound und Sartre-Saxophon." Richtige Beschreibung, falsche Band (2000S, S. 78. Siehe ebenso 1989 und 1991).

1982
A: Dexy's Midnight Runners "Let's make this Precious" von der Too Rye-Ay LP (Mercury)

Track 6

B: Mission of Burma* "Learn How" von der V.S. LP (Ace of Hearts)

Sieben Jahre nach ihrer Auflösung kam Diederichsen dazu, MoB zu rezensieren. Seine Review von 1990 beinhaltet die nützliche Information: " Von Mission of Burma war zwar in den letzten zwei Jahren in diesem Heft schon an verstreuten Stellen die Rede (am neusten und meisten in Dirk Schneidingers Artikel über die Erben Roger Miller und Volcano Suns) was aber lächerlich wenig ist..." (2000S, S. 274). Dexy´s war die #1 LP unseres Kritikers von ‘82.

1983
A: Defunkt "I tried to live alone" von der Thermonuclear Sweat LP (Hannibal)

Track 7

B: Music Revelation Ensemble "Baby Talk" von der No Wave  LP (Moers, 1980)

"Defunkt sind die schärfste schwarze Gruppe, die ich kenne." (2000S, S. 75). Diederichsen ist 1998 endlich dazu gekommen, James Blood Ulmer´s MRE zu rezensieren, nachdem sie John Zorn als Sideman ins Boot geholt haben. Zwischendurch hatte er es 1984 zu einer 40-Worte Kritik gebracht, in der er sagt: "Von der Öffentlichkeit unbeobachtet, hält dieser Mann sein Niveau." (2000S, S. 106).

1984
A: Spandau Ballet "Nature of the Beast" von der Parade LP (Chrysalis)

Track 8

B: The Meat Puppets "I'm a mindless idiot" and "Lost" von der Meat Puppets II LP (SST)

Spandau Ballets Parade war Diederichsen´s top LP von 1984. Eine Meat Puppets Review von 1991 schließt mit dem gönnerhaften Kommentar "für alle, die eine großartige Band bisher verpaßt haben"—er hatte ihre fünf ersten Platten versäumt (2000S. S. 287).

1985
A: ABC "Tower of London" von der How to be a Millionaire EP (Mercury)

Track 9

B: Big Black "Seth" von der Bulldozer EP (Ruthless)

"ABC machen immer noch die besten Maxis,..." (2000S, S. 211) In einem Sounds Artikel vom Juni 1982 schrieb Diederichsen: "Gute Kunst zerstört Gewißheiten und gibt trotzdem Kraft, Mut, Lebensfreude. Von `Subversion´ und `Strategie der Affirmation´ wollen wir gar nicht reden, diese Begriffe werden auch langsam überstrapaziert und damit an das Feuilleton verraten. Haircut 100 werden wie die Beatles den Weg über die Charts mit der "Zeit" gehen und nicht umgekehrt. Und darauf, daß sie in die Charts kommen, habe ich gerade zwei Kisten Champagner gesetzt." ("Fantastisch! Haircut 100", Sounds, 6.82, S. 42. Siehe auch 1997 Wyclef Jean).

1987
A: Gaye Bikers on Acid "Git Down" von der Drill Your Own Hole LP (Virgin)

Track 10

B: The Pagans "Nowhere to Run" von der Pink Album LP (Terminal, 1983)

Die Kritik von GBOA ´87 LP auf Virgin Record endet: "Ja, wirklich einer der besten PUNKROCKPLATTEN der letzten fünf Jahre." (2000S, S. 159). Die Pagans LP vom ersten dieser fünf Jahre läßt einen an Diederichsens Fähigkeit zweifeln, ein solches rückwirkendes Urteil zu fällen. Andererseits war es wahrscheinlich die erste "Punk"-Segment-Veröffentlichung, die Virgin seit Never Mind the Bollocks vermarktet hatte, möglich, daß es das war, was der Kritiker im Kopf hatte und vielleicht ist Richard Branson auch ein echter Punk (bzw. ein PUNK)...

1988
A: Sonic Youth "Teenage Riot" von der Daydream Nation LP (Blast First)

Track 11

B: Mars "3E" von der untitled 7'' (Rebel) and "Hairwaves" von der No New York Compilation (Antilles, 1978) 

Diederichsens zweiseitige Kritik läßt Sonic Youth die Rolle der common-sense Good Guys (und Mädel) spielen, (oder, sozusagen, zukünftiger David Geffen Kurtisanen), mit Gedanken wie "Sonic Youth sind Madonna-Fans, sie sind eine Pop-Band und nur weil Pop für sie und heutzutage nur in einer Art erweiterter Underground-Szene stattfinden kann, muß man die Overground-Pop-Kultur nicht nur nicht ausschließen oder verachten, sondern darf dies nicht..." und "Als Pop-Fan will man Verbindlichkeiten. An diesem Punkt haben Sonic Youth genau gemacht, was sie tun mußten, im doppelten Sinne ein Meisterwerk..." Auf der andere Seite waren die No-Wavers (Jungs und Mädels) der späten 70er, deren Ideen SY für alle gute Sachen, die sie je aufnahmen (Confusion is Sex), vollkommen ausgeschlachtet hatten, hoffnungslos unzulänglich: "No New York betrieb die scheinbare logische Fortsetzung einiger Punk-Theoreme, ohne sich klargemacht zu haben, daß das, was man an Theorie von Punk-Rock ablesen könnte, eben nicht sein Wesen war... Im Sinne dieses theoretische Zeitalters war es falsch, im Sinne des Aufbaus dessen, was danach kommt [Sonic Youth stehlen ihre Ideen], war es richtig."

1988
A: Art Phag "Golf"

Track 12

B: Drunks with Guns "Beautiful Happiness" – Beide von der Beautiful Happiness Compilation (Shigaku Ltd.)

Art Phag kriegt 11 Zeilen in der Beautiful Happiness Rezension, Drunks with Guns keine einzige. (2000S, p.193).

1988
A: World Domination Enterprises: "I Can't Live Without My Radio" von der Love from Lead City LP (Caroline)

Track 13

B: Einstürzende Neubauten "Ich bins" von der Fünf auf der Nach oben offenen Richterskala LP (Some Bizarre)

"Indie-Rock Songwriter von Gewicht...eine Alternative zu Steve Albini einerseits und Neubauten andererseits (wenn es darum geht, existentielle Sorge in schmutzige, menschenfreundliche Beats zu versenken)." (2000S, S. 196).

1988
A: Ornette Coleman "Bourgeois Boogie" von der Virgin Beauty LP (CBS/Portrait)

Track 14

B: Cecil Taylor "Stylobate und The Old Canal" von der Leaf Palm Hand LP (FMP)

"Die Leute sprachen ja schon anläßlich der letzten Tour Colemans von "Easy Listening Jazz", was im Grunde nur die leichte Selbstverständlichkeit meinen kann, mit der Coleman nach all den Jahren seine Musik spielt." (2000S, S. 184). Taylor spielt noch länger, seine Intensität nur steigernd, und keine neue Veröffentlichung von ihm hat je Diederichsen Aufmerksamkeit gekriegt...

1988
A: Giant Sand "Pathfinder" von der Center Of The Universe LP (Restless)

Track 15

B: Savage Republic "Mapia" von der Customs  LP (Independent Project)

Seine Giant Sand Review beginnt "Es gab die Zentren, die Peripherie und die Provinz, sie alle kennen ihren eigenen Typus von Produktion, hier soll von einem neuen Ort die Rede sein, von der Wüste." (2000S, S. 205). Richtige Beschreibung, aber vollkommen falsche Gruppe (das ist, als ob Diederichsen eine Musikkritik schreibt, und nicht eine Gruppennamen/ Textkritik). SR , die andere Band aus Arizona, die konzeptionell und musikalisch über 7 Veröffentlichungen auf ihrem eigenen Label wasserdicht blieb, und dabei eine Ästhetik entwickelt haben, die sich treu geblieben, nichts zu schaffen haben mit Disney `Wüsten´ Klichés (Slide-Guitar Overdubs).

1990
A: SWA "Conquest" von der Winter LP (SST)

Track 16

B: Slint "ron" and "nan ding" von der tweez LP (Jennifer Hartman)

Diederichsen´s #1 LP von 1989—wirklich nicht Chuck Dukowskis beste (Diederichsen ist ungefähr sieben Jahre zu spät, wie immer).

1991
A: John Zorn-Naked City "Shan Kuan Ling Feng" von der Torture Garden LP (Toy's Factory)

Track 17

B: Gerogerigegege "Gero-P" von der Senzuri Power Up LP (Vis A Vis)

"Die extremste LP der Musikgeschichte" (2000S, S. 283) Zorn ist ein exzellenter Sax-Spieler, allerdings kann er Dolphys Vorsprung in Sachen Tempo plus Intervalle nicht wettmachen. Seine Krachsachen sind auf dem Simulationslevel (vielleicht seine Obsession mit "Spiel Theorie"). Gerogerigegege wurde zu der Zeit aufgenommen als Zorn noch mit der Assimilation von DNA beschäftigt war (siehe 1981).

1992
A: Wynton Marsalis "Levee Sweet Moon" von der Thick in the South LP (Columbia)
Track 18
B: Anthony Braxton "#23M" von der Willisau (Quartet) LP (hat Art)

"Diese Eigenschaft von Jazz, verbindlich ungenau zu sein, absolut präzise eine Schwebe zwischen zwei Begriffen und zwei Zuständen benennen zu können, findet sich hier (Marsalis Platte) in Vollendung" (2000S, S. 328). Richtige Beschreibung, falsche Band; ein weiteres Beispiel von Diederichsens Dienst am Neokonservatismus (und Sony Music).

1993
A: All "Dot" von der Percolator LP (Cruz)

Track 19

B: Timber "Stupid Reasons" von der Parts and Labor LP (Rift)

"Ich [...] finde Percolator fast zu genial. Einige dieser ersten begabten Pop-Songs klingen fast wie Police , aber im entscheidenden Moment kommen dann doch wieder alte Tricks zum Einsatz, wie zum Beispiel haltlose Beschleunigung mitten im Song. All empfehlen sich einmal mehr, als Auteur´s Pop so ernst genommen zu werden wie seit Menschengedenken XTC." (2000S, S. 336).

1994
A: Boogie Down Productions "13 and Good" von der Sex and Violence LP (Teldec)

Track 20

B: Killa Instinct "the Bambi Murders (Vocal mix)" von der The Bambi Murders  EP (Music of Life)

Die Boogie Down Production Platte Sex and Violence kriegt das Lob: "Die beste Rap-Platte (egal seit wann und für wie lange), weil sie Relativierungen auch für Europäer nicht mehr zuläßt." (2000S, S. 329).

1995
A: Freestyle Fellowship "Respect Due" von der Inner City Griots LP (Island)

Track 21

B: Charles Gayle "Sanctification" von der More Live double-LP (Knitting Factory Works)

Diederichsens Freestyle Fellowship Rezension endet: "Die Zukunft der afroamerikanischen Kollektivität? Als hätten Mingus, Scott-Heron, Roland Kirk, Rakim, Monk, Oliver Nelson, Just-Ice und Zappa eine Band gegründet? Mit Malcolm X und captain beefheart." (2000S, S. 344). Es fällt schwer, sich vorzustellen, daß jemand, der 1980 schrieb "Jazz ist tot" irgend ein Wissen über die Afro-amerikanische Kultur haben kann, das anders ist als Secondhand (z.B. The Source). Hier sind Diederichsen´s Gedanken zu hip-hop einige Jahre zuvor: "Durchfaller...Hip-Hop: Ganz stark auf dem absteigenden Ast. Lang genug haben wir uns eingeredet, daß auch hier Übung den Meister macht. Was wir selbst aber trotz aller blauen Flecken nicht lernen können, kann die Mühe nicht wert sein. In Weltstädten findet man Break-Crews deshalb fast gar nicht mehr. Allein auf deutschen Kleinstadtangern machen sie sich noch wichtig." (Das ABC des Jahres 1984 , in: Spex 1.85, S. 34).

1997
A: Melvins "Pitfalls in Serving Warrants" von der Honky LP (Amphetamine Reptile)

Track 22

B: U.S. Maple "Mountain Top" von der Sang Phat Editor LP (Skin Graft)

"Die Melvins dürften die einzige aktive, aus dem US-Alternative-Rock-Kontext stammende Band sein, die sich auf dem selben Abstraktionsniveau aufhält wie die besseren Akteure der internationalen elektronischen Avantgarde. Ihre letzten so unterschiedlichen Platten waren davon gekennzeichnet, zum einen die Musik, mit der sie angefangen haben—verlangsamter Metal, Hardcore—, in endlosen Abstraktionen in seine musikalischen und zeichenhaften Bestandteile zu zerlegen, zum anderen alle bekannte Techniken aus neuer Musik, Sound-Art, Kagel, Stockhausen etc , mit derart zerlegtem Material umzugehen, auch an anderem Material auszuprobieren." (2000S, S. 381) Ich denke Rhythmik und Monotonie (und kritische Monotonie–Diederichsen´s Review, mit seinen Elektonik-Vergleichen und der Rede von Atem und Atmosphäre, klingt verdächtig wie eine 1993 Byron Coley Review in Forced Exposure #18) – ähneln Abstraktion, wenn man lange genug mit den Texte zur Kunst Leuten verbracht hat. Zu blöd, die Abstraktion von Newcomer U.S. Maple war außerhalb des Verbunds von Diederichsen´s "menschenfreunlichen Beats" (siehe 1988).

1997
A: Wyclef Jean "Perfect Gentlemen" von der Presents the Carnival Featuring Refugee Allstars LP (Sony)

Track 23

B: Sensational "Freaky Alert" and "Umm" von der Loaded with Power LP (Wordsound)

Wyclef war auf Diederichsens Top 10 des Jahres. Seine Kritik erwähnt "Der immer redundanter werdender Grimmigkeit des HipHop wird eine Fröhlichkeit entgegengesetzt, die nicht bloß affirmativ ist." (2000S, S. 382. Siehe auch 1985 / Haircut 100 / ABC).

1997
A: Neil Young and Crazy Horse "Pocahontas" von der Year of the Horse LP (Reprise)

Track 24

B: Halb "Dear Old Village Churchyard" von der Ad Similis LP (Fidel Bastro)

Der live Neil Young war auch auf Diederichsens Top-10 des Jahres 1997. 100 DM Eintritt–mögen eine Menge Geld sein für die Arena Rock Version von jemandem, dessen beste Zeit lange vorbei ist, aber hey, er muß für alle seine Wein-Kenner Biker Roadies zahlen!

1988
A: Whirpool Productions "Mampee Models" von der ???  LP (PolyGram)

Track 25

B: Helgoland "Groindl", "Save Changes", "(Walkin' on) Crystal Drive", "Interstate Gold Fischli", "telecombat03", and "Evil Rustico" von der 20 Minutes with Helgoland EP (NWN)

Diederichsen beschreibt diese Veröffentlichung von seinen Whirlpool Kumpeln als "art rock record." (2000S, S. 390). Weder noch.

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