Hamburger Bahnhof - Nationalgalerie der Gegenwart
Invalidenstr. 50/51
10557 Berlin

29.08.19
Perspektivwechsel /Jack Whitten Retrospektive

Dieser Beitrag zum Vermittlungsprogramm des Hamburger Bahnhof war weniger hagiographisch als kritisch, insofern die künstlerische Position Jack Whittens innerhalb der New Yorker Kunstszene zum Ausgangspunkt für eine Reflexion genommen wurde.

Vier Annäherungen wurden unternommen:

1/ Eine theoretische Skizzierung der Unterscheidung zwischen Avantgarde und modernistischer Produktion und Ziele im Kunstfeld des 20. Jahrhunderts (basierend auf Zielformulierungen von Künstlerinnen und Philosophinnen)
PDF Modernismus/Avant-Garde Chiasmus

2/ Die Berücksichtigung des New Yorker Diskurs- und Produktionsfeldes der Moderne als kollektives Unternehmen ideologischer Stabilisation und Verwertung.

3/ Eine kritische Lesung der Schriften von Jack Whitten in Notes From the Woodshed: Die Gruppierung der Tagebuch Aussagen zu Dekade-Clustern, um seine Arbeiten zu verstehen und Licht auf die Berliner Ausstellung zu werfen.
PDF Lesung von Jack Whitten

4/ Zitationen von Herausforderern des Modernismus innerhalb des Kunstfeldes der breiteren Kulturproduktion; Fragen von race-, gender-, class-bedingten Ausschlüssen und Sichtbarkeit, Kunstwerk-Präsenz, Mittel der Verbreitung; im Folgenden als Fallstudien zeitgenössisch und im Ansatz von Whitten zu unterscheiden:
The Black Emergency Cultural Coalition,
Lorraine O'Grady,
Amiri Baraka,
Stanley Brouwn.
PDF Whitten und Zeitgenossen

Zudem wurden der Wettbewerb und die Konflikte im Feld des Jazz der 1960er und 1970er Jahre berücksichtigt und die Rolle des Jazz in Whittens künstlerischen Projekt, seine Schriften über den Jazz sowie die Änderung seines Musikgeschmacks. Entsprechend wurden MusikClips von Stücken von John Coltrane, Mile Davis und Eric Dolphy im Ausstellungsraum gespielt.
PDF Miles Davis contra Eric Dolphy